Was empfinden wir eigentlich als schwierig bei Behandlungen von Betroffenen mit Persönlichkeitsstörungen? Wir können uns sicher an belastende Interaktionen erinnern, welche diese PatientInnen mit uns TherapeutInnen inszenieren. Rigide, dysfunktionale Beziehungsmuster bei Patienten mit Persönlichkeitsstörungen prägen oft die therapeutische Beziehung. Das kann bei uns TherapeutInnen zu einer inneren Dynamik mit belastenden emotionalen Reaktionen wie Hilflosigkeit, Ärger, übermässiger Fürsorglichkeit etc. führen. Zum Verständnis dieser Dynamik eignet sich das Ego States Modell mit seiner Sichtweise auf die bei uns aktivierten Persönlichkeitsanteile besonders gut. Das mit diesem Modell erarbeitete Verständnis bietet eine hilfreiche Grundlage zur entlastenden Regulation unserer Gegenübertragung. Daraus können neue Entwicklungsperspektiven, Behandlungsstrategien und wirksame Interventionen für den therapeutischen Prozess gewonnen werden. In Kleingruppen wird die konkrete Umsetzung geübt.
Neben dem therapeutischen Vorgehen wird auch das, wissenschaftlich fundierte Verständnis und die aktuelle Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen aufgezeigt. Bindungsstörungen aufgrund stressreicher Erfahrungen in der Kindheit spielen dabei oft eine zentrale Rolle. Die Theorievermittlung wird mit Fallbeispielen ergänzt.